Echtes Abenteuer – since 1955
Die Gründung des Stammes St. Fidelis Sigmaringen wurde 1955 offiziell vollzogen. Seitdem sind wir Teil der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Davor dürfte es aber bereits einige Pfadfinder in der Stadt gegeben haben, zumindest von der Einstellung und Lebensart her. Wir haben sogar eine Chronik aus der Gründerzeit. Im Juni 2015 haben wir daher unser 60jähriges Bestehen feiern können und uns sehr über die vielen Gäste gefreut. Darunter waren auch einige Gründungsmitglieder.
Die DPSG ist mit rund 95.000 Mitgliedern der größte katholische Pfadfinderverband und gleichzeitig einer der größten Kinder- und Jugendverbände in Deutschland. Der Bundesverband ist somit zum Beispiel im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) vertreten und ermöglicht internationale Begegnungen und vielseitige Angebote für unsere Kinder und Jugendliche aber auch Betreuern. Wir selbst sind mit acht weiteren Stämmen im Umland zum Bezirk Hohenzollern zusammengeschlossen, wo wir gemeinsame Aktionen realisieren und unseren Horizont erweitern.
Seit einigen Jahren steht unsere Jugendarbeit in Sigmaringen unter dem Motto:
Echtes Abenteuer erleben!
Wir können etwa 30 Gruppenkinder verzeichnen, die von 10 Leitern in den vier verschiedenen Altersstufen von Wölflingen bis Pfadfindern betreut werden und gemeinsam viel Spaß erleben. Darüber hinaus erhält der Stamm auf Lagerfahrten oder besonderen Aktionen tolle Unterstützung von den vielen ehemaligen Pfadfindern, die selbst einmal aktiv an der Entwicklung des Stammes mitgewirkt haben.
Der Namensgeber für unseren Stamm
Seinen Namen erhielt der Stamm durch den Schutzpatron der Stadt Sigmaringen, dem heiligen Fidelis von Sigmaringen. Seitdem hält er auch über den Stamm und dessen Mitglieder seine schützende Hand. So sind wir auch stets am Fidelisfest der Gemeinde am 24. April präsent, um den einstigen Märtyrer zu huldigen.
Die historische Bedeutung von Fidelis ist auf der Webseite der katholischen Kirchengemeinde von Sigmaringen nachzulesen. Hier sind auch ein paar Impressionen von der jährlichen Prozession mit Reliquie durch die Stadt zu sehen.
Was auf den Bildern natürlich nicht zu „hören“ ist – das Fidelislied, das von uns Pfadfindern und vielen anderen Gläubigen an dem Abend kräftig mitgesungen wird.
Die Stufen in der DPSG
Wir bieten unseren Kindern und Jugendlichen von sieben bis 17 Jahren wöchentliche Gruppenstunden an. Vier unterschiedliche Stufen bilden das Grundgerüst für ein dem jeweiligen Alter entsprechendes Programm. Wir orientieren uns dabei in den Themen und Projekten an der jeweiligen Stufenpädagogik der DPSG, die auf dem Grundprinzip des Pfadfinder-Gründers basiert: „Learning by Doing“
So entdecken Wölflinge die Natur und Umgebung der Gruppenräume auf spielerische Weise. Die Jungpfadfinder gehen raus um in der Gruppe Baseball oder auch mal im Freibad zu spielen. Und dann sind da noch die Jugendlichen der Pfadfinderstufe, die auch schon mal ein ganzes Wochenende nach ihren eigenen Vorstellungen planen dürfen. Die Rover sind die Großen – sie organisieren sich völlig selbstständig, erhalten aber natürlich Hilfestellung von erfahrenen Leitern. Zum Teil helfen sie aber auch schon als Leiter in den anderen Stufen aus.
„Look at the boy, look at the girl.“ – Lord Robert Baden-Powell
Die pädagogisch ausgebildeten Leiter in den Stufen haben in der Regel einst selbst alle Stufen als Gruppenkinder durchlaufen und handeln als verantwortungsbewusste Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen in unserem Stamm. Es gibt aber auch immer wieder Quereinsteiger, die genau so willkommen sind.
Es war einmal in Großbritannien
Die frühen Morgenstunden des 1. August 1907 – Scouting Sunrise genannt – gelten als Geburtsstunde der weltweiten Pfadfinderbewegung. Lord Robert Baden-Powell, ein pensionierter General der brittischen Armee und kurz „BiPi“ genannt, führte mit 10 Jungen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten auf Brownsea Island das erste Pfadfinderlager durch. Die Grundidee des Pfadfinden, bei der jeder Mensch gleich ist und seinen Mitmenschen zu jeder Zeit tatkräftig zur Seite steht, verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt.
Anfang der 20er Jahre fand in London das erste Weltpfadfindertreffen statt und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg wurde gegründet. Die Treffen aller Nationen werden „Jamboree“ genannt und finden alle vier Jahre an einem anderen Ort statt. Ein paar Pfadfinder unseres Stammes waren zum Beispiel 2011 in Schweden mit dabei.
Die Weltpfadfinderbewegung entwickelt sich immer weiter, wobei sie ihren Grundprinzipien und Werten stets treu bleibt. Wir pflegen unsere Traditonen indem wir Naturbewusst handeln, in tätiger Solidarität leben sowie mittels Kluft und Halstuch unsere Verbundenheit zu unseren Freunden auf der ganzen Welt Ausdruck verleihen. Jedes Jahr „scouten“ wir uns am 22. Februar, dem gemeinsamen Geburtstag von BiPi und seiner Frau Olave. An diesem Tag tragen Pfadfinder quasi „auch in zivil“ Kluft und Halstuch.
Mehr über die Geschichte der weltweiten Pfadfinderbewegung findet ihr auf der Webseite des Weltbundes, WOSM genannt.