…war nur einer der vielen Ausrufe auf unserem Sommerlager in diesem Jahr. Es stand unter dem Motto „Back to the Roots“. Wir wollten endlich mal wieder ein ganz klassisches Sommerlager mit allen Pfadfindern unseres Stammes erleben. Ein Lager, das von Grundwerten unserer Jugendarbeit nur so strotzt.
Es zog uns – mal wieder – nach Österreich. Genauer gesagt in die schöne Stadt Feldkirch, noch genauer gesagt an das Ufer des Rheins, unmittelbar zur schweizerischen Grenze – und Lichtenstein lag auch nur einen Steinwurf von uns entfernt. Im Jahr 2008 waren wir bereits auf diesem Lagerplatz und kannten uns daher ein bisschen aus. Das erleichterte auch die Planung und wir wussten schon vorab: Wenn wir wieder dahin fahren, darf ein Geländespiel nicht fehlen! So kam es dann auch. Wös, Jupfis, Pfadis und auch die Leiter rasten als Ritter oder Händler des Mittelalters durch den Wald um Rohstoffe für ihre Siedlungen zu beschaffen. Das hat allen viel Spaß und auch hungrig gemacht.
Back to the Roots, das bedeutet aber auch kochen auf Feuer, was für uns im Stamm von ganz großer Bedeutung ist. Wir bauten zwei Kochstellen, damit zum Einen die Pfadis, zum Anderen die Jupfis gemeinsam mit den Wös ihre Abendessen zubereiten konnten. Das ist eine ganz besondere Erfahrung für die Kinder, da sie alle zusammen mit anpacken können. Nicht nur das Kochen an sich, auch die Beschaffung von Feuerholz gehört da natürlich mit dazu. Während die einen also Gemüse schnibbelten, sägten andere Holz oder füllten den Kanister mit frischem Wasser – Feuer, Wasser, Holz eben.
Wenn man auf einem Lagerplatz ankommt, sieht man erst mal eine große Fläche grünes Nichts. Die Pfadistufe fand genau diesen Rohzustand vor, als sie als Aufbautrupp vor allen anderen auf den Lagerplatz kamen. Die Wös und Jupfis verbrachten die ersten zwei bzw. drei Tage auf ihrem Hike und stießen erst später dazu. Das Küchenzelt stand recht schnell, das Materialzelt dann sogar noch etwas schneller und gegen Ende des ersten Abends zudem die große Jurte (die übrigens nicht einmal zum Einsatz kam, weil das Wetter einfach durchgehend bombastisch war). Der Trupp konnte daher bereits früh mit Ess- und Kochstelle beginnen, nachdem sie auch ihre eigenen Zelte bezogen hatten.
Spiel und Spaß darf auf einem Lager einfach niemals zu kurz kommen. Und wir Pfadfinder wissen, wie man Spaß haben kann! Ausflüge zum Rhein (Kiesland genannt) waren genau so beliebt wie der Besuch eines nahe gelegenen Waldbades. Weniger beliebt war wohl der Fußmarsch in die Stadt, aber der Weg hat sich gelohnt! Feldkirch ist wunderschön und schließlich durch den heiligen Fidelis nicht nur mit der Stadt Sigmaringen, sondern auch mit unserem Stamm eng verbunden. Einen Besuch im Kloster ließen sich die Jupfis daher nicht nehmen. Selbst bei Nacht – und trotz Regens – gab es dort viel zu sehen, wie wir bei einer Führung durch einen Nachtwächter aus dem Mittelalter erfahren durften.
Wenn wir des Nachts nicht gerade in der Stadt unterwegs waren, saßen wir jeden Abend am Lagerfeuer zusammen um zu singen, musizieren oder anderweitig Programm zu haben. So stand natürlich auch wieder ein Versprechensabend an. Viele Jupfis und auch ein Pfadi wechselten hier bei feierlich die Farbe ihres Halstuches. Ganz besonders freuten wir uns darüber, dass unser Pfarrer Ekkegard Baumgartner zu Besuch war und mit uns diesen Abend verbrachte. Wir haben nicht nur an diesem Abend, sondern schon die Tage, Abende und Nächte davor gelernt, was Pfadfindern für den Stamm bedeutet. Durch die Rückbesinnung auf das, was ein Lager für uns ausmacht, ist das Sommerlager 2015 zu dem geworden, was es sein sollte: Ein Lager wie es sein sollte.