Über Stock und Stein – Ausflug der Leiterrunde

Hoch hinaus ging es für die Leiterrunde der Pfadfinder am verlängerten Wochenende nach Fronleichnam. Ekkehard – seit letztem Jahr Kurat im Stamm – organisierte eine Tour in die Schweizer Berge, genauer in die Älggi-Alp in der Gemeinde Sachseln. Von Donnerstag bis Samstag unternahmen die Leiter von einer gemütlichen Berghütte aus tolle Ausflüge, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Mit dem Auto ging es den steilen Berg hinauf. Die Straße wurde immer enger, die Luft schon etwas dünner. Auf 1313 Metern über dem Meeresspiegel stand sie: die Hütte „Mülimäs“. Eine beschauliche schweizerische Berghütte in Mitten einer Kuhweide. Hier gab es zwar fließendes Wasser, sanitäre Anlagen und zumindest Licht über den Tischen, ansonsten war sie aber pfadfindertypisch eher schlicht gehalten. Gekocht wurde auf Feuer, zu kühlende Lebensmittel kamen in den Wassertrog neben der Hütte. Nachdem alle Fensterläden geöffnet waren und erste Bekanntschaft mit den Nachbarn – Kühe, die mit ihren Glocken schnell auf sich aufmerksam machten und die Neuankömmlinge so begrüßten – gemacht wurde, zog es die Gruppe ein erstes Mal für dieses Wochenende von der Hütte aus auf den Wanderweg.

Der Aufstieg hat sich schon am ersten Tag mehr als gelohnt. Die Abendsonne brannte den schwitzenden Pfadfindern zwar ins Gesicht, ein leichtes Lüftchen sorgte aber dafür, dass es erträglich blieb. Mit einem gigantischen Blick vom Gipfelkreuz aus ins Tal und auf den Sarnersee endete die erste Wandertour. Beim Abstieg machte die Gruppe noch Halt bei einem Bergbauern. Dort bekamen die Pfadfinder frisch gemolkene Milch und einen hausgemachten Schweizer Bergkäse – was gibt es schöneres als damit den nächsten Tag beim Frühstück zu starten.

 

Der lange Aufstieg beginnt

Am Freitag brachen die Leiter mit festem Schuhwerk, Rucksack und Sonnenbrille gerüstet auf zu ihrem Tagesziel, dem geografischen Mittelpunkt der Schweiz. Er stellt den Flächenschwerpunkt der Schweiz dar und ist zu Fuß über Stock und Stein gut von der Hütte aus zu erreichen. Schattige Passagen durch Wälder und quer über Blumenwiesen wechselten sich ebenso ab wie steinige Steilhänge und gut passierbare Trampelpfade. Zu jeder Zeit aber bot sich den Pfadfindern eine gigantische Aussicht. Sie ließen es sich nicht nehmen teilweise den Weg zu verlassen, den ein oder anderen Gipfel zu erklimmen um so noch mehr die Aussicht genießen zu können. Aber auch sonst war die Natur drumherum sehr eindrucksvoll. Duftende Blumen und Kräuter sowie immer wieder kleinere Wasserfälle am Wegesrand zeigten, wie beeindruckend Natur und Umwelt sein können.

Die lange Tour und nicht zuletzt die vielen Eindrücke an diesem Tag sorgten am Ende des Tages natürlich für ausreichend Müdigkeit. Das hinderte die Leiter aber nicht daran noch bis spät „Die Siedler“ zu spielen, nachdem zuvor reges Treiben in der Hütte war. Eine Gruppe Jäger fanden sich zum Übungsschießen in den Bergen ein. Bis Sonnenuntergang boten sie auf ihre eigene Art und Weise eine Show.

Abstecher zu sehenswürdigen Orten

Bevor es nach Deutschland zurückging, machte die Gruppe Pfadfinder zunächst im Tal halt um das Wohnhaus des Niklaus von Flüe zu besichtigen. Später wurde dieser als Bruder Klaus bekannt. Zum Stamm St. Fidelis besteht hier eine gewisse Verbindung. Bis 2011 waren die Sigmaringer Pfadfinder nämlich im Bruder-Klaus-Heim in der Karlstraße beheimatet. Es war interessant den Ort zu besuchen, an dem Bruder Klaus im 15. Jahrhundert gewirkt und den Papst Johannes Paul II. ebenfalls besichtig hatte.

Einen weiteren Halt auf ihrem Rückweg machten die Pfadfinder am Rheinfall. Das Naturereignis im schweizerischen Schaffhausen war am Samstag natürlich gut besucht. Und auch wenn es für keinen der Pfadfinder der erste Besuch war, so ist es doch jedes Mal wieder beeindruckend mit welchem Getöse das Wasser die Felsen hinab schießt und sein kühles Nass in die Menschenmengen sprüht. Völlig K.O. von den vielen tollen Momenten dieses Wochenendes aber um einige Erlebnisse in der Gruppe reicher kamen die Pfadfinder letztlich wohl behalten nach Sigmaringen zurück. Ob es wieder einen solchen Ausflug geben wird? Ganz bestimmt sogar. Und hoffentlich schon sehr bald.