Das Versprechen ist – neben dem Sommerlager selbst – immer eines der Highlights im Jahr bei den Gruppenkindern. So freuen sich jedes Jahr Wös, Jupfis, Pfadis und Rover über das orangene, blaue, grüne oder rote Halstuch. Aber was ist eigentlich mit den Leitern? Auch sie sind eine Stufe im Stamm. Ihre Farbe ist grau, die dazugehörige Lilie für das Klufthemd sogar golden. Auch sie legen ein Versprechen ab, in diesem Jahr gemeinsam mit den Gruppenkindern auf dem Sommerlager in Münsingen. In den vergangenen Wochen bereiteten sie sich auf ihr Versprechen vor.
An Fronleichnam traf sich die Leiterrunde auf dem Jugendzeltplatz in Gutenstein zu Teil 1 der Versprechensvorbereitung. Mit einer Jurte im Gepäck wollten sie den Tag an der Donau verbringen und sich einer der drei Dimensionen des Versprechen, dem Versprechen vor der Gruppe. Doch das Zelt galt es zunächst einmal aufzubauen. Die Leiterrunde der Pfadfinder Sigmaringen wären aber nicht die tollste Leiterrunde überhaupt, wenn sie sich dabei nicht herausfordern wollen würden. So bauten sie die Jurte mit ihren Seitenstangen, Dreibein in der Mitte, Planen außen herum und dem großen Dach in nur 45 Minuten auf ohne dabei miteinander zu sprechen. Sie kommunizierten komplett non-verbal – und hatten Erfolg.
Den weiteren Tag verbrachte die Leiterrunde mit Spielen, die auch die Gruppenkinder aus ihrer Versprechensvorbereitung kennen dürften. Manche Methoden ändern sich nun mal nie, denn auch die Leiter haben Spaß dabei sich vertrauensvoll in die Arme ihrer Mitleiter fallen zu lassen oder sich mit verbundenen Augen von ihnen über den Zeltplatz führen zu lassen. Auch wenn dabei ungewollte Kontaktaufnahmen mit Brennnesseln durchaus möglich waren, bei dem Versuch den Blinden möglichst nah ans Wasser führen zu wollen. Der Tag war für alle ein schönes Beisammensein mit den Leitern und Rovern des Stammes.
Stärken und Schwächen
Ging es an Fronleichnam mehr um die Leiterrunde als Gruppe an sich und ihren Zusammenhalt, beschäftigten sich die Leiter Mitte Juni bei einem zweiten Treffen in Sigmaringendorf mit ihren Stärken und Schwächen. Sie nahmen bereits erste Inputs aus Fronleichnam mit, als sie sich gegenseitiges Feedback zur Person einholten. Im Rahmen der Dimensionen des Versprechens vor Gott und mir selbst ging es teils richtig in die Tiefe, was die Leiterrunde sowohl herausfordernd als auch lehrreich empfand. Vor allem wurde noch mal deutlich, wie sich Selbst- und Fremdwahrnehmung voneinander unterscheiden kann. Aber natürlich kam auch an diesem Wochenende der spaßige Teil nicht zu kurz. Neben Spielen und sogar Basteleinheiten waren auch die Pausen und gemeinsamen Essen schöne Gelegenheit für die Leiterrunde abseits von Gruppenstunden und Aktionen Zeit miteinander zu verbringen.
Vorbereitet wurden Teil 1 und 2 auch von Martina und Jürgen, Ehemalige des Stammes, die ihm durch solche Aktionen immer wieder zur Verfügung stehen und auch maßgeblich mit ihren Ideen dazu beitragen, dass die Leiter Spaß an ihrer Jugendarbeit haben. So kamen sie auch auf die Idee mit Pflanzen als Erinnerung an die Versprechensvorbereitung. Jeder Leiter gestaltete seinen ganz individuellen Blumentop und pflanzte Radieschen darin ein. Durch Hegen und Pflegen werden sie sich hoffentlich alle noch sehr lange an ihr Leiterversprechen erinnern können.
Auf dem Sommerlager
In ein paar Wochen geht es ins Sommerlager. Wenn dort dann Versprechensabend ist, legen nicht nur viele Gruppenkinder ihr Versprechen am Banner vorm Stamm ab, sondern auch sieben Leiter und zudem zwei Rover. Bis dahin haben sie Zeit sich Gedanken über den Text zu machen, der an dem Abend dann von ihnen beim Versprechen vorgelesen werden. Es ist schön, dass im Stamm Sigmaringen endlich wieder Leiter ein graues Halstuch bekommen werden. Weitere Bilder von der Versprechensvorbereitung 2016 gibt es hier.